Meine Freundin macht demnächst einen kleinen Ausflug nach London. Jüngst von mir mit einer Spiegelreflex bewaffnet, kam letztens sinngemäß die Frage „wie fotografier ich damit eigentlich nachts ohne alles totzublitzen?“. Nur Fotografen können verstehen, wie stolz ich in diesem Moment auf sie war 😉
Anbei für meine Gabi und geneigte Leser eine Quick-and-dirty-Liste, die für 90 % aller Anwendungsfälle passen sollte:
Motiv haut nicht ab / bewegt sich nicht:
- Ab aufs Stativ!
- Kabelauslöser verwenden. Falls nicht vorhanden, Selbstauslöser nutzen
- Bildstabilisator (IS / VR / VC / OS) abschalten
- Belichtungsmodus auf „M“ stellen
- ISO 100
- Blende 8 oder 11 (für stärkere Sterneffekte um Lichtquellen herum ruhig auch zusätzlich eins mit weiter geschlossener Blende, z.B. 16 oder 22)
- Liveview einschalten
- Bild gestalten und fokussieren
- mit der Belichtung spielen, im Zweifel noch ein über- und ein unterbelichtetes Bild zusätzlich machen
- Die sogenannte „Blaue Stunde“ vor Sonnenauf- und nach Sonnenuntergang gibt das beste Licht für Nachtfotos her
Motiv bewegt sich / Stativeinsatz nicht möglich:
- Bildstabilisator, falls vorhanden, einschalten
- Belichtungsmodus auf „A / AV“ stellen
- ISO auf „Auto“ bzw. in Ermangelung dieser Einstellung so hoch wie notwendig
- Blende so weiiiit öffnen, wie möglich (=niedrigst mögliche Zahl) und hoffen, dass es reicht
- Bei einer Spiegelreflex möglichst nicht im LiveView, sondern durch den Sucher arbeiten
- … zur Not muss manchmal leider doch der Blitz aushelfen
„Motiv bewegt sich“ lässt sich oft auf Aufnahmen in Innenräumen anwenden.
Bleibt nur noch zu sagen: Viel Spass im nächtlichen London (oder sonstwo), carpe noctem!